Pulverlack

Pulverlack von MEGA in Vorarlberg

Pulverlackapplikation

In der Regel werden Pulverlacke elektrostatisch auf das zu beschichtende Substrat aufgetragen. Unter Elektrostatik wird dabei die Lehre von ruhenden elektrischen Ladungen und den damit im Zusammenhang stehenden Erscheinungen verstanden. Somit setzt die elektrostatische Pulverbeschichtung naturgemäß Beschichtungsstoffe mit einem hohen elektrischen Widerstand voraus, damit die Ladung nicht abfließen kann und das Pulverteilchen aufgrund der coulombschen Kräfte zwischen der Pulverladung und der Ladung auf der Werkstückoberfläche, die eine entgegengesetzte Polarität aufweist, bis zum Einschmelzprozess sicher haften bleibt.

 

Coulombsche Kräfte sind beispielsweise dann wirksam, wenn bestimmte Materialien nach dem Reiben leichte Teilchen anziehen. Darüber hinaus werden sie unter anderem deutlich gespürt, wenn sich Körperhaare in der Nähe eines Röhrenfernsehers aufrichten.

 

Für die Pulverbeschichtung sind von den zahlreichen möglichen Auflademechanismen lediglich zwei von Bedeutung:

 

  • triboelektrische Prozesse (Kontaktaufladung oder Elektrisierung): Aufladung durch Berührungs- und Reibungseffekte, das heißt zur elektrischen Aufladung durchströmt ein Gemisch aus Luft und Pulverlack unmittelbar vor der Zerstäubung einen Isolierstoffkanal.
  • Ionisation (Koronaaufladung): Hierbei wird ein Pulver-Luft-Gemisch im elektrischen Feld einer Koronaelektrode, die an eine hohe Gleichspannung angeschlossen ist, zerstäubt. Bei diesem Prozess lagern sich freie Luftionen an den Pulverteilchen an.

Unsere moderne Anlage ermöglicht dem Team von MEGA Pulverlackbeschichtungen in Vorarlberg, je nach Bedarf beide Verfahren einzusetzen. Ziel ist es, die gesamte Oberfläche eines Werkstückes möglichst gleichmäßig zu beschichten. Je nach Geometrie ist das nicht immer einfach und setzt den Einsatz kompetenter Beschichter mit langjähriger Erfahrung auf diesem komplizierten und anspruchsvollen Bereich voraus. Unsere – auf SPS-Basis gestützte – Anlagentechnik misst und regelt in Sekundenbruchteilen Spannung und Stromstärke, sie überwacht Druckluft und Durchflussmengen und unterstützt den Beschichter bei der Erzeugung gleichmäßiger Schichtstärken.

Pulverlack

Bei Pulverlacken handelt es sich um lösemittelfreie Beschichtungsmaterialien. Die Applikation auf die zu beschichtenden Substrate erfolgt meist elektrostatisch. Die Vernetzung wird in der Regel thermisch aktiviert und erfolgt häufig in Heißluftkammern. Allerdings besteht bei speziellen Pulverlacken alternativ die Möglichkeit einer Aushärtung mittels Infrarot- oder UV-Strahlung. Dabei werden im Rahmen der Pulverlackbeschichtung geschlossene und gut haftende duroplastische Überzüge erzeugt, die selbst extrem hohen Beanspruchungen standhalten.

Eine weitere Form der Beschichtungstechnik, die wir von MEGA Pulverbeschichtungen in Vorarlberg allerdings nicht anbieten, die aber der Vollständigkeit halber angeführt werden sollte, stellt das Wirbelsintern dar. Dabei wird ein Luft-Kunststoffpulver-Gemisch gleichmäßig auf ein vorerwärmtes Substrat aufgeschmolzen.


Wie die meisten Oberflächenbehandlungen, weisen auch Pulverlackbeschichtungen in der Hauptsache zwei unterschiedliche Funktionen auf:

  • Dekoration: Farbe, Struktur, Glanz etc.
  • Funktion: Korrosionsschutz, Isolation, Temperaturbeständigkeit etc.


Seit ihren Anfängen in den 1960er-Jahren hat sich die Pulverlacktechnologie inzwischen zu einer ausgereiften Alternative zu Flüssiglacken entwickelt. Vor allem ihre ökonomischen und ökologischen Vorteile präsentieren sich in der Lacktechnik als zukunftsweisend. Im Gegensatz zu Flüssiglacken werden bei Pulverbeschichtungen bereits in einem Arbeitsgang wahlweise Schichtdicken von rund 50 bis 100 µm gebildet. In einem weiteren Arbeitsgang sind Schichtdicken bis über 200 µm möglich. Geeignete Beschichtungsträger sind nahezu sämtliche festen Metalle sowie prinzipiell auch Substrate wie Kunststoff, Glas, Holz (MDF) oder Ton.

Häufige Fehlerursachen bei der Pulverlackbeschichtung

Ohne definierte Angabe erhalten Sie von uns standardgemäß einen glatt verlaufenden Lack im Glanzgrad 55 – 75 GU.
Die Messung des Glanzgrades erfolgt mittels Reflektometer nach ISO 2813/60 [°] Messwinkel. Die Einheit ist GU (Gloss Units).
Handelsübliche Farbabstufungen bei einer Pulverlackbeschichtung: glänzend, mit Glanzgrad von 80–95 GU

  • seidenglänzend, mit Glanzgrad von 55–75 GU
  • seidenmatt, mit Glanzgrad von 35–60 GU
  • matt, mit Glanzgrad von 20–35 GU
  • stumpfmatt, mit Glanzgrad unter 15 GU


Bei Oberflächen in Grob- oder Feinstruktur und einer Vielzahl von Effekten (z. B. Metallic) sind Glanzgradmessungen nach ISO 2813 nicht durchführbar. Übliche Richtwerte sind seidenglanz 70 ± 5 GU oder matt 25 ± 5 GU